Die Herausforderungen der Stiftungsarbeit
Dirk C. Schoch im Gespräch mit Frau Lucia Brauburger, Vorstand der REaL Estate and Leadership Foundation e.V.
Wie sieht die Lage der Stiftung derzeit aus?
Brauburger: Die Foundation unterstützt mit ihrem Ansatz „Real Estate and Leadership“ die übergreifende Hochschulausbildung von Architekten, Stadtplanern, Ingenieuren und Kaufleuten. Uns ist wichtig, Disziplinen, die sonst separat agieren oder sogar konkurrieren, zusammen zu bringen und auch übergeordnete Fragestellungen wie Nachhaltigkeit, Umgang mit Ressourcen, Kommunikation und Partizipation miteinzubeziehen. Auch Aspekte wie Teamarbeit, Digitalisierung und Methodenkompetenz sind uns wichtig. Im vergangenen Jahr fanden Corona-bedingt Vorlesungen nur noch digital statt. Auch Besichtigungen und Exkursionen, die eigentlich das Salz in der Suppe in dem von uns geförderten Studiengang sind, konnten nur sehr verhalten stattfinden. Das wirkte natürlich wie ein Bremsklotz. Wir sind froh, dass unsere Studierenden trotz dieser Umstände sehr erfolgreich ihre Abschlüsse erreicht haben und mit sehr guten Perspektiven ausgestattet in ihr Berufsleben gestartet sind. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt und wie sich der Studiengang weiter entwickeln wird. Die Corona-Pandemie ist und bleibt eine Herausforderung.
Wo liegen bei den kleineren und mittleren Vereinen und Stiftungen die Herausforderungen?
Brauburger: In Bezug auf Kommunikation legen Stiftungen, aber auch unsere Förderer aus der Wirtschaft schon lange großen Wert darauf, ihr Engagement professionell zu kommunizieren. Die Forderungen der Stakeholder nach Transparenz und der Darstellung der erzielten Wirkung sind gestiegen. Ich würde dies allerdings nicht als leidige Pflicht bezeichnen, sondern als Chance, sich und auch die Ziele, für die man eintritt, bekannt zu machen. Die Aussage „Tue Gutes und rede darüber“ hat unverändert Bestand.
Wo sehen Sie die nächsten Aufgaben bei Ihrem Verein?
Brauburger: Wir werden aus den Erfahrungen während der Corona-Pandemie lernen und insbesondere die Vorzüge der Online-Kommunikation gezielt in unsere weitere Arbeit aufnehmen. Das bedeutet nicht, dass wir reale Begegnungen im realen Leben aus unserem Repertoire streichen werden. Auf die Mischung kommt es an, sprich, wir werden weiterhin on- und auch wieder offline-Formate umsetzen.
Was bedeutet das konkret?
Brauburger: Wir müssen und wir wollen natürlich mit unseren Mitgliedern regelmäßig kommunizieren. Nach anfänglicher Skepsis haben wir hierfür das Format der Videokonferenz erfolgreich etabliert und werden dies auch weiterhin nutzen. Mit Bezug auf die Ansprache potenzieller Neumitglieder werden wir allerdings baldmöglichst wieder auf klassische Veranstaltungsformen umschwenken, die für das Netzwerken einfach besser geeignet und auch attraktiver sind. Auch unsere Mitglieder und natürlich die Studierenden schätzen diese Formate sehr, die thematisch immer auch einen Blick über den Tellerrand anbieten.
Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Brauburger: Dass wir alle gesund bleiben (lacht). Für die REaL Foundation wünsche ich mir, dass wir dem Nachwuchs ebenso einen Austausch bieten, wie zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Da warten noch viele spannende Aufgaben auf uns.
Zur Person: Lucia Brauburger, Vorstandsmitglied der REaL Foundation e.V.
Lucia Brauburger ist Inhaberin einer Agentur, die sich auf Beratungs- und Kommunikationsdienstleistungen in der Immobilienbranche spezialisiert hat. Sie ist Gründungs-, Vorstands- und Präsidiumsmitglied der Real Estate and Leadership Foundation e.V., die es sich zum Ziel gesetzt hat, Wissenschaft, Forschung und Bildung zu interdisziplinären, schnittstellenübergreifenden und Leadership-Themen der Immobilienwirtschaft zu fördern.
www.real-foundation.net
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